Die Bibel erklärt sich selbst. Von Gordon Anderson
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Sag mir, Jesus, hast du einen besonderen Ruhetag für deine Anhänger bestimmt?
Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des HERRN. (Offenbarung 1,10 L)
Welcher Tag ist denn der Tag des HERRN?
[Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat »Lust« nennst und den heiligen Tag des HERRN »Geehrt« … dann wirst du deine Lust haben am HERRN, und ich will dich über die Höhen auf Erden gehen lassen … (Jesaja 58,13-14)]
Und wie ist dein Verhältnis zu diesem Tag?
Denn der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat. (Matthäus 12,8 S)
Nun hat die Woche ja sieben Tage. Welcher davon ist der Sabbattag?
Der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. (2. Mose 20,10 E)
Und welcher Wochentag ist das, der Samstag oder der Sonntag?
Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz. Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. (Lukas 23,56 – 24,3 L)
Manche sagen, du hättest das Gesetz mit deinem Tod auf Golgatha abgeschafft?
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Matthäus 5,17 L)
Bedeutet »erfüllen« so viel wie »abschaffen«?
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Galater 6,2 L)
Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift [3. Mose 19,18]: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht. (Jakobus 2,8 L)
Herr Jesus, hast du vielleicht eines der Zehn Gebot geändert, sodass deine Anhänger heute den Sonntag anstelle des siebten Tages halten müssen?
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. (Matthäus 5,18 L)
Nun ist doch der Sabbat aber ein jüdischer Tag, oder?
Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden. (Markus 2,27 E)
Ich habe zumindest gehört, dass der Sabbat von deinen Jüngern nach der Kreuzigung nicht mehr beachtet wurde. Stimmt das?
Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz. (Lukas 23,56 L)
Aber im Gedenken an die Auferstehung haben die Jünger seither doch den Sonntag anstelle des Sabbats gehalten, oder etwa nicht?
Paulus aber und die um ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte zurück nach Jerusalem. Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbat in die Synagoge und setzten sich. (Apostelgeschichte 13,13-14 L)
Handelte es sich hierbei nicht vielleicht um ein nur einmal stattfindendes Ereignis?
Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten von der Schrift. (Apostelgeschichte 17,2 L)
Es wäre ja auch vorstellbar, dass Paulus sich am Sabbat mit den Juden und am Sonntag mit den Heiden versammelt hat …
Als sie aber aus den Synagoge hinausgingen, baten die Leute, dass sie am nächsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten. Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hören. (Apostelgeschichte 13,42.44 L)
Herr Jesus, gibt es noch andere Hinweise dafür, dass Paulus tatsächlich den Sabbat gehalten hat?
Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen. (Apostelgeschichte 16,13 L)
Sagt uns die Bibel also wirklich, dass Paulus am Sabbat sowohl zu den Juden als auch zu den Heiden redete?
Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte Juden und Griechen. (Apostelgeschichte 18,4 L)
Hat Paulus über den Sabbat gepredigt?
Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, wie Gott von seinen eigenen. (Hebräer 4,9-10 E)
Meint Paulus, wenn er davon schreibt, wir sollen ruhen, wie Gott es tat, wirklich den Samstag?
Denn so hat er an einer anderen Stelle gesprochen vom siebten Tag [1. Mose 2,2]: »Und Gott ruhte am siebten Tag von allen seinen Werken.« (Hebräer 4,4 L)
Wie kam es dann überhaupt dazu, dass die Sonntagsfeier ins Christentum eingeführt wurde? Wenn du Gottes Gesetz nicht geändert hast, wer hat es dann getan?
Er wird den Höchsten lästern … und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. (Daniel 7,25 L)
Willst du mir damit sagen, dass es eine Macht gibt, die meint, sie hätte das Recht, Gottes Gesetz zu ändern?
Frage die Priester nach dem Gesetz. (Haggai 2,11 L)
Stephen Keenan, Sie sind ein römisch-katholischer Priester. Glaubt Ihre Kirche, dass sie das Recht hat, Gottes Gesetz zu ändern?
»Hätte sie diese Macht nicht, hätte sie nicht das tun können, worin alle modernen religiösen Führer mit ihr übereinstimmen: Sie hätte nicht den Samstag, den siebten Tag, durch die Feier des Sonntags, des ersten Wochentags, ersetzen können – eine Änderung, für die es keine biblische Autorität gibt.« (Doctrinal Catechism [Lehr-Katechismus], Seite 174)
Wann haben Sie diese Veränderung vollzogen?
»Wir halten den Sonntag anstelle des Samstags, weil die katholische Kirche im Konzil zu Laodizea [336 n. Chr.] die Heiligkeit des Samstags auf den Sonntag übertragen hat.« (Convert’s Catechism of Catholic Doctrine [Katechismus der katholischen Lehre für den Konvertiten], Seite 50)
Sagen auch Pfarrer anderer Kirchen, dass die Sonntagsfeier nicht in der Bibel zu finden ist?
»Und wo wird uns in der Heiligen Schrift gesagt, dass wir den ersten Tag überhaupt halten sollen? Uns wird geboten, den siebten Tag zu halten; aber nirgends wird uns befohlen, den ersten Tag zu halten. Wir halten den ersten Tag der Woche aus demselben Grund heilig, aus dem wir auch viele andere Dinge einhalten: nicht aufgrund der Bibel, sondern weil die Kirche ihn geboten hat.« (Isaac Williams, Anglikanische Kirche)
»Es stimmt, dass es für die Kindertaufe kein ausdrückliches Gebot gibt; auch gibt es keines für die Heilighaltung des ersten Wochentags. Viele glauben, dass der Messias den Sabbat verändert hat. Aber aus seinen eigenen Worten sehen wir, dass er nicht zu solch einem Zweck kam. Wer glaubt, dass Jesus den Sabbat verlegt hat, stützt dies nur auf eine Vermutung.« (Amos Binney, Methodistische Kirche)
»Es gab und gibt ein Gebot für die Heilighaltung des Sabbats; doch dieser Sabbattag war nicht der Sonntag. Man sagt jedoch schnell, und das mit einer gewissen Freude, dass der Sabbat vom siebten auf den ersten Tag der Woche verlegt wurde, mit all seinen Pflichten, Rechten und Verboten. Während ich intensiv Informationen sammle zu diesem Thema, das ich seit vielen Jahren studiere, frage ich: Wo findet man die Grundlage für solch eine Verlegung? Nicht im Neuen Testament – absolut nicht. Es gibt keinen biblischen Beweis für die Änderung der Einrichtung des Sabbats vom siebten auf den ersten Tag der Woche.« (E.T. Hiscox, Autor von The Baptist Manual [Handbuch der Baptisten])
»Es findet sich nicht ein Wort, nicht ein Hinweis im Neuen Testament, der Sonntagsarbeit verbietet. Die Aschermittwochsfeier und die Fastenzeit stehen mit der Sonntagsfeier auf genau gleicher Stufe. Die Sonntagsruhe wird von keinem göttlichen Gesetz geboten.« (Canon Eyton, Anglikanische Kirche)
»Es ist völlig klar: Wie streng oder hingebungsvoll wir den Sonntag auch halten, den Sabbat halten wir damit nicht … Der Sabbat wurde auf ein besonderes Gottesgebot hin eingesetzt. Wir können kein solches Gebot für die Sonntagsfeier vorbringen … Im Neuen Testament existiert keine einzige Zeile, die besagt, dass wir uns irgendeine Strafe zuziehen, wenn wir die angebliche Heiligkeit des Sonntags übertreten.« (R.W. Dale, Kongregationalistische Kirche)
»Wenn man eine einzige Stelle in der Heiligen Schrift vorweisen könnte, die aussagt, dass entweder der Herr selbst oder die Apostel solch eine Verlegung des Sabbats auf den Sonntag angeordnet hätten, dann wäre die Frage einfach zu beantworten: Wer hat den Sabbat verlegt und wer hat das Recht dies zu tun?« (George Sverdrup, Lutheranische Kirche)
»Der heilige Name des siebten Tages heißt Sabbat. Diese Tatsache kann nicht bestritten werden (2. Mose 20,10) … Die deutliche Lehre der Bibel zu diesem Punkt ist in allen Epochen anerkannt worden … Kein einziges Mal wandten die Jünger das 7 Sabbatgesetz auf den ersten Wochentag an – diese Verrücktheit blieb einer späteren Zeit vorbehalten. Sie behaupteten auch nicht, der erste Tag habe den siebten ersetzt.« (Judson Taylor, Southern Baptist [größte protestantische Kirche Amerikas])
Herr Jesus, ist es denn wirklich so wichtig, welchen Tag ich halte? Ist nicht ein Wochentag so gut wie jeder andere?
Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? (Römer 6,16 L)
Aber ich kann Gott doch jeden Tag anbeten!
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun. (2. Mose 20,9-10 L)
Und wie bewertest du es, wenn ich den Sonntag anstelle des Sabbats beachte?
Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind. (Matthäus 15,9 L)
Was empfindest du dann die Sonntagsheiligung generell?
Ihr habt so das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. (Matthäus 15,6 E)
Aber dann würden ja Millionen von Christen, die den Sonntag halten, auf einem Holzweg sein.
Die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. (Matthäus 7,13 L)
Wenn der siebte Tag wirklich der Sabbat ist, wie kommt es dann, dass die berühmten Evangelisten, Prediger und Kirchenführer ihn alle nicht halten?
Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist. (1. Korinther 1,26-27 L)
Herr Jesus, ich habe dich als meinen persönlichen Heiland angenommen. Ich weiß, dass du mich angenommen hast und habe immer den Sonntag gehalten. Gehe ich verloren, wenn ich den Sonntag weiterhin halte?
Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. (Apostelgeschichte 17,30 L)
Du würdest mich also verwerfen, nur weil ich den Sonntag halte?
Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. (1. Johannes 2,4 L)
Aber wenn ich doch Gott und meinen Nächsten liebe?
Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. (1. Johannes 5,3 L)
Das heißt also, ich muss alle zehn halten?
Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. Denn der gesagt hat [2. Mose 20,13.14]: »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. (Jakobus 2,10-11 L)
Hast du eigentlich selbst den Sabbat gehalten, Herr Jesus?
Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf und wollte lesen. (Lukas 4,16 L)
Aber das war vor fast 2000 Jahren. Wenn du heute unter uns lebtest, würdest du dann nicht am Sonntag in die Kirche gehen?
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebräer 13,8 L) Denn, ich, der HERR, ich habe mich nicht geändert. (Maleachi 3,6 E)
Also noch mal: Heißt das, ich komme nicht in den Himmel, wenn ich den Sabbat nicht halte?
Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. (Matthäus 19,17 L)
Ich verstehe immer noch nicht so richtig, warum ausgerechnet dieser Tag so wichtig sein soll!
Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn. (1. Mose 2,3 L) Er hat gesegnet, und ich kann’s nicht wenden. (4. Mose 23,20 L) Denn was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich. (1. Chronik 17,27 L)
Mein Bauchgefühl sagt mir trotzdem: Hauptsache du hast überhaupt einen wöchentlichen Ruhetag.
Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode. (Sprüche 16,25 L)
Mein Herr! Es ist so schwierig, den Sabbat zu halten. Ich habe dich doch als meinen Erlöser angenommen. Bringt mich das denn nicht in den Himmel?
Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. (Matthäus 7,21 L)
Aber ich spreche meine Gebete.
Wer sein Ohr abwendet, um die Weisung nicht zu hören, dessen Gebet ist ein Gräuel. (Sprüche 28,9 L)
Ich besuche eine sonntagshaltende Kirche. Dort habe ich Wunderheilungen und andere Geistesgaben erlebt. Diese Gläubigen können doch nicht alle auf dem falschen Weg sein?
Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter! (Matthäus 7,22-23 L)
Gut, ich habe jetzt verstanden, dass der siebte Tag der Sabbat ist. Was aber, wenn ich meine Arbeit verliere, weil ich am Sabbat nicht mehr arbeite?
Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden? (Markus 8,36 L) Ich muss für meine Familie sorgen. Wie wird es mit ihr weitergehen, wenn ich meine Arbeit verliere? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? … Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. (Matthäus 6,31-33 L)
Wenn ich den Sabbat halte, werden meine Freunde denken, ich bin übergeschnappt.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen … und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. (Matthäus 5,11-12 L)
Und was mache ich, wenn meine Familie diesen Weg nicht zusammen mit mir gehen will? Das könnte im schlimmsten Fall meine Ehe zerstören.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. (Matthäus 10,37-38 L)
Herr Jesus, ich glaube nicht, dass ich mit all den Problemen fertig werde, die auf mich zukommen, falls ich anfange, den Sabbat zu halten.
Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. (2. Korinther 12,9 L)
Du sagst mir also frei heraus, dass ich nur in den Himmel komme, wenn ich den Sabbat halte?
Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen. (Offenbarung 22,14 S)
Werden wir dort auch den Sabbat halten?
Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben. Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. (Jesaja 66,22-23 L)
Dann geschehe Gottes Wille auf Erden so wie auch im Himmel. Mit Gottes Hilfe werde ich den Sabbat halten.
Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht! (Matthäus 25,21 L)
Der Sonntag im Neuen Testament
Die Bibel gebraucht das Wort Sonntag überhaupt nicht, so wie auch die biblischen Schreiber keine der Namen benutzen, die wir heute für die Wochentage verwenden. Man versah die Wochentage einfach mit einer Zahl. Sonntag = Einstag, Montag = Zweitag, usw. Die einzigen Ausnahmen stellten der Freitag und der Samstag dar. Der Freitag wurde Rüsttag (Lukas 23,54) und der siebte Tag Sabbat genannt. [Auch heute noch finden wir diese Wochentagszählung in einigen Sprachen, z. B. in Hebräisch, Arabisch, Portugiesisch, Griechisch und Persisch.]
Der erste Tag der Woche wird in der gesamten Bibel nur neunmal erwähnt.
- Die erste Erwähnung findet sich bei der Schöpfung. (1. Mose 1,5)
- Das zweite Mal wird der Sonntag in Matthäus 28,1 angeführt, wo berichtet wird, wie die Frauen nach dem Sabbat, früh am Sonntagmorgen, zu Jesu Grab kamen.
- In Markus 16,1-2 wird genau dieselbe Szene wie in Matthäus 28,1 beschrieben.
- Markus 16,9 erzählt, wie Jesus nach seiner Auferstehung Maria Magdalena am ersten Tag der Woche erschien.
- Wie die Verse aus Matthäus und Markus berichtet auch Lukas 24,1 davon, dass sehr früh am Morgen des ersten Wochentages Frauen zum Grab Christi kamen.
- Johannes 20,1 beschreibt, wie Maria Magdalena am ersten Tag der Woche das Grab Jesu aufsuchte.
- Johannes 20,19 berichtet von demselben Abend, wie sich die Jünger im Obergemach versammelten. Manche haben dieses Treffen als ersten Sonntagsgottesdienst im Gedenken an die Auferstehung bezeichnet. Mehrere zwingende Gründe verdeutlichen, dass dem nicht so ist. Johannes sagt, die Jünger hatten sich »aus Furcht vor den Juden« versammelt. Das war also der Grund für ihr Zusammensein. Über dasselbe Treffen berichtet Lukas 24,33-48. Aus der Darstellung von Lukas geht eindeutig hervor, dass die Jünger keineswegs davon überzeugt waren, dass Jesus auferstanden war. Als er ihnen erschien, erschraken sie sehr, weil sie dachten, er wäre ein Geist. (Lukas 24,37)
- Die achte Erwähnung des ersten Tages der Woche findet sich in Apostelgeschichte 20,7-12. Hier wird das einzige Mal in der gesamten Bibel ein Gottesdienst beschrieben, der am Sonntag stattfindet. In biblischen Zeiten begann und endete ein Tag am Abend bei Sonnenuntergang (Lukas 23,54). Somit begann der erste Wochentag tatsächlich zu dem Zeitpunkt, den wir heutzutage Samstagabend nennen würden. Paulus wollte am nächsten Morgen – wir würden ihn Sonntagmorgen nennen – nach Assos reisen. Also entschloss sich die Gemeinde von Troas am Vorabend, zum Abschied einen Abendmahlsgottesdienst zu halten. Paulus predigte die ganze Nacht hindurch (Vers 11). Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen machte sich die Gruppe von Missionaren auf den Weg. Der größte Teil der Gruppe segelte nach Assos, doch Paulus verbrachte seinen Sonntag damit, 30–50 km von der einen zur anderen Stadt zu wandern. Es fehlt hier jeglicher Hinweis darauf, dass Paulus den Sonntag heiliggehalten hätte. Ebenso nennt Lukas, der über dieses Ereignis berichtet, den Sonntag einfach ersten Wochentag.
- Das letzte Mal wird der Sonntag in 1. Korinther 16,1-4 genannt. Ein paar flüchtige Leser haben diese Verse für die Beschreibung eines Sonntagsgottesdienstes gehalten, an dem Gaben gesammelt wurden. Doch lesen wir, was Paulus tatsächlich schrieb: »Was aber die Sammlung für die Heiligen angeht: wie ich in den Gemeinden in Galatien angeordnet habe, so sollt auch ihr tun! An jedem ersten Tag der Woche lege ein jeder von euch bei sich etwas zurück und sammle an, soviel ihm möglich ist, damit die Sammlung nicht erst dann geschieht, wenn ich komme.« Wenn ich mir etwas Geld zurücklege, werfe ich es sicherlich nicht gleichzeitig in den Sammelkorb. Wenn ich mir etwas beiseitelege, bin ich noch zu Hause, weil dort der Ort ist, wo ich Geld aufbewahren würde. Was Paulus den Korinthern sagt, ist ganz einfach: Eure Glaubensgeschwister in Jerusalem sind sehr arm. Nachfolger Jesu sollten einander helfen. Legt zu Beginn der Woche, bevor ihr irgendetwas anderes tut, ein wenig Geld für die armen Geschwister in Jerusalem beiseite. Wenn ich dann komme, müsst ihr nicht erst verzweifelt nach etwas Geld suchen, um es in den Korb zu tun, denn ihr habt jede Woche etwas für genau diesen Zweck beiseitegelegt. Auch hier verwendet Paulus keine besondere Bezeichnung für den Sonntag. Er benutzt einfach den normalen Namen für diesen Tag. Der Sonntag war für Paulus und die frühen Christen ein ganz gewöhnlicher Tag.
Der erste Wochentag wird also an keiner der neun Stellen heilig genannt. Es findet sich auch kein Hinweis darauf, dass Gott ihn als einen besonderen Anbetungstag für die Christen aussonderte.
Noch zwei weitere Verse sind interessant:
In Offenbarung 1,10 schreibt Johannes: »Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn.«
Da der Sonntag heutzutage von vielen Sonntagshaltern als Herrentag bezeichnet wird, meint man, dass Johannes ihn auch vor etwa 1900 Jahren damit meinte. Die Unhaltbarkeit dieses Arguments wird anhand eines ähnlichen Beispiels deutlich: In presbyterianischen Kirchen war es üblich, den Sonntag Sabbattag zu nennen. Bei Anwendung desselben Prinzips, hieße das, dass wir immer, wenn in der Bibel das Wort Sabbat steht, Sonntag verstehen sollen. Niemand würde hier zustimmen.
Um zu beweisen, dass Johannes mit dem »Tag des Herrn« den Sonntag meinte, wäre ein Dokument zu finden, das vor der Offenbarung oder ungefähr zur selben Zeit geschrieben wurde und den Sonntag Herrentag nennt. Solch ein Dokument existiert nicht. Der Sonntag wird erstmalig in einem gefälschten Dokument Tag des Herrn genannt, das ungefähr 75 Jahre später geschrieben wurde und sich Petrusevangelium nennt. Es wurde über ein Jahrhundert nach dem Tod des Petrus mit der Absicht verfasst, die Menschen zu täuschen und glauben zu machen, sein Autor sei Petrus der Apostel. Zu jener Zeit fälschten viele Menschen Dokumente, in dem Versuch zu beweisen, dass schon die Apostel ihre falschen Lehren geglaubt und gelehrt hätten.
Matthäus 12,8, Markus 2,28 und Lukas 6,5 zeigen, welchen Tag Jesus selbst als Tag des Herrn bezeichnete.
»Der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbats.« (E)
Einige zitieren Kolosser 2,16 um zu zeigen, dass der Sabbat abgeschafft wurde. Sie versäumen es aber, Vers 17 anzuführen, der den Satz zu Ende führt.
»So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats, die ein Schatten der künftigen Dinge sind.« (Kolosser 2,16.17 E)
Paulus wiederholt hier den großen Grundsatz, der von Jesus in Matthäus 7,1-2 aufgestellt wurde. In der Urgemeinde hielten viele Nachfolger Jesu weiterhin die Tempelfeste, obwohl die Lehren, die sie vermitteln sollten, in Jesu Dienst erfüllt und deutlicher offenbart wurden. Einige erkannten, dass diese Gebote nicht mehr bindend waren und kritisierten jene, die weiter auf die Weise anbeteten, wie es ihre Vorfahren getan hatten. Paulus verurteilte diese Kritik und empfahl, jeder Person zu gestatten, ihre eigene Entscheidung zu treffen. In Römer 14,1-8 befasst sich Paulus mit derselben Frage und bringt denselben Grundsatz zur Geltung.
Man bedenke aber, dass Paulus im Kolosserbrief nicht über den wöchentlichen Sabbat sprach. Er redete von den Sabbattagen, »die ein Schatten der künftigen Dinge sind.« Der wöchentliche Sabbat war ein Denkmal von Gottes Schöpferwirken. Wie jede Gedächtnisfeier wies er zurück auf die Schöpfung, und nicht nach vorn auf den Messias.
Während eines jüdischen Jahres gab es jedoch zahlreiche Sabbattage, die »ein Schatten der künftigen Dinge« waren (sie werden in 3. Mose 23,4-44 aufgeführt). Diese zeremoniellen Sabbattage waren mit dem Passahfest und anderen Festen verbunden, die auf Jesu zukünftigen Dienst hinwiesen (1. Korinther 5,7). Nachfolger Jesu müssen diese besonderen Sabbattage nicht mehr einhalten; stattdessen sollten wir aber im Gedenken an Jesu Tod am Abendmahl unseres Herrn teilhaben, »bis er kommt« (1. Korinther 11,26).
Originaltitel: A Talk with the Lord about the Sabbath, Zuerst erschienen bei: Truth for Today, Narborough, UK, Übersetzung: Michael Göbel, Sprachliche Bearbeitung: Edward Rosenthal, Redaktionelle Bearbeitung: Kai Mester
Quelle: hoffnung-weltweit.info