Was bedeutet die offene Tür wirklich, die Johannes in der Offenbarung sah?

Offenbarung

Bild: Adobe Stock – Lilya

Nachdem die Wartezeit 1844 verstrichen war, glaubten Adventisten immer noch, das Kommen des Retters stünde ganz nahe bevor. Sie meinten, einen wichtigen Höhepunkt erreicht zu haben: Jesus würde nun nicht mehr vor Gott als Vermittler für die Menschen eintreten; die Warnung vor dem kommenden Gericht sei ergangen, ihre Aufgabe in der Welt erfüllt. Deshalb war ihnen die Seelenrettung der Sünder auch kein Anliegen mehr. Der freche und lästerliche Spott der Gottlosen bewies ja außerdem, dass Gottes Geist sich von denen zurückgezogen hatte, die sein Erbarmen zurückwiesen. Das alles bestätigte sie in dem Glauben, dass die Bewährungszeit zu Ende gegangen bzw. dass, wie sie es ausdrückten, »die Gnadentür zugefallen« sei. – Spirit of Prophecy 4, 268

Doch als wir die Heiligtumsfrage genauer unter die Lupe nahmen, ging uns ein Licht auf. Jetzt verstanden wir plötzlich, was Jesus gemeint hatte, wenn er in der Offenbarung genau der Gemeinde, in der wir lebten, sagte: »Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann.« (Offenbarung 3,7.8) – Spirit of Prophecy 4, 268

Die Türen im Tempel

Und für den Eingang in den hinteren Raum fertigte er [Salomo] Türen aus Ölbaumholz an … Und die beiden Türflügel waren aus Ölbaumholz … Und ebenso machte er für den Eingang des Hauptraums … zwei Türen aus Wacholderholz; die beiden Flügel der einen Tür waren drehbar, und auch die beiden Flügel der zweiten Tür waren drehbar. – 1. Könige 6,32.33 Z – Einschub der Redaktion

Hier werden zwei Türen ins Blickfeld gerückt: eine offene und eine geschlossene. Als 1844 die 2300 prophetischen Tage zu Ende gingen, verlegte Jesus seinen Dienst vom Heiligen ins Allerheiligste. Wenn im irdischen Heiligtum der Hohe Priester am Versöhnungstag das Allerheiligste betrat, wurde die Tür zum Heiligen geschlossen und die Tür zum Allerheiligsten geöffnet. Genauso wurde, als Jesus vom Heiligen ins Allerheiligste des himmlischen Heiligtums ging, die Tür bzw. der Dienst des Heiligen geschlossen und die Tür bzw. der Dienst des Allerheiligsten geöffnet. Jesus hatte damit den einen Abschnitt seines Fürsprachedienstes beendet, um den anderen Abschnitt seiner Aufgabe zu beginnen. Dort präsentiert er sein Blut immer noch vor dem Vater für die Sünder. »Siehe«, sagt er, »ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann.« (Offenbarung 3,8) – Spirit of Prophecy 4, 268

Es geht um den Sabbat

Ich sah, dass Jesus die Tür zum Heiligsten geschlossen hatte, die kein Mensch öffnen kann, und dass er die Tür zum Allerheiligsten aufgetan hatte, die kein Mensch schließen kann (Offenbarung 3,7.8). Seitdem Jesus die Tür zum Allerheiligsten aufgetan hat, wo sich die Bundeslade befindet, strahlt ein Licht von den Geboten zu Gottes Gemeinde hinaus und stellt sie mit der Sabbatfrage auf die Probe. – Early Writings, 42

Die Verse 7 und 8 aus Offenbarung 3 aufs himmlische Heiligtum anzuwenden und auf Jesu Dienst, war für mich zuerst völlig neu. Diesen Gedanken hatte ich vorher noch von niemandem gehört. Doch jetzt, wo wir die Heiligtumslehre klar verstehen, ist es völlig überzeugend und faszinierend schön. – Early Writings, 86

»Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan.« (Offenbarung 3,8) Jesus hat die Tür bzw. den Dienst des Allerheiligsten geöffnet. Erleuchtung strahlte aus dieser offenen Heiligtumstür im Himmel: Es wurde gezeigt, dass das vierte Gebot ein fester Bestandteil des Gesetzes ist, welches dort in einem Schrein verwahrt wird. Was Gott errichtet hat, kann der Mensch nicht stürzen. – Great Controversy, 435

Der Schrein unter dem Gnadenthron

Jesus starb für uns, damit wir leben können. Er öffnete uns den Weg, auf dem wir durch seine Verdienste Gottes Gesetz halten können. Jesus sagt: »Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann.« (Offenbarung 3,8) Wie sehr bemühen sich die Menschen doch, diese Tür zu schließen; aber es gelingt ihnen nicht. Johannes bezeugt: »Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar.« (Offenbarung 11,19) Unter dem Gnadenthron in der Lade waren die zwei Steintafeln mit dem Gesetz JHWHs. Gottes Getreue sahen das Licht, das von diesem Gesetz ausging und wussten: Wir müssen es der Welt weiterleiten. Heute versucht Satan intensiv, diese lichtdurchflutete Tür zu schließen. Doch Jesus sagt: Kein Mensch kann sie schließen. Viele werden sich zwar von dem Licht abwenden, es beschuldigen und geringschätzen. Dennoch wirft es klare und deutliche Strahlen, die allen Mut machen und Segen bringen, die es sehen. – Faith and Works, 46

Gott sei Dank gibt es diese offene Tür, die Satan und seine Agenten vergeblich schließen wollen. Der Arm der Allmacht hat sie geöffnet, und keine andere Macht kann sie schließen. Johannes sah in heiliger Vision, wie eine Tür im Himmel aufgetan wurde (Offenbarung 4,1). »Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar.« (Offenbarung 11,19) Als er den Strom der Zeit hinabschaute, sah er eine Gemeinde, die auf diese offene Tür aufmerksam gemacht wurde und dann auf die Lade darin, die Gottes Gebote enthält. Der dritte Engel aus Offenbarung 14 fliegt mitten durch den Himmel und sagt mit lauter Stimme: »Hier ist die Geduld der Heiligen, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!« (Offenbarung 14,12) Dieser Engel bringt eine Botschaft, die der Welt kurz vor Jesu Kommen in den Wolken des Himmel verkündet werden soll, damit er seine Auserwählten zu sich holen kann. Kurz vor diesem Ereignis sollen nun die Menschen auf das mit Füßen getretene Gesetz Gottes aufmerksam gemacht werden. – Present Truth, 3. November 1885

Der Regenbogen über dem Gnadenthron

Es gibt einen, der alles sieht. Er sagt: »Ich habe vor dir eine Tür aufgetan« (Offenbarung 3,8). Dadurch wurde Gottes Thron sichtbar, überschattet vom Bogen der Verheißung (Offenbarung 4,1-3), dem Zeichen des ewigen Bundes. – Manuscript 27, 1891

Jesaja durfte in der Vision ins Heilige und ins Allerheiligste des himmlischen Heiligtums schauen. Die Vorhänge des innersten Heiligtums waren zur Seite gezogen und ein Thron, hoch und erhaben, ragte gleichermaßen bis direkt zum Himmel hinauf. – Review and Herald, 16. Oktober 1888

Jesajas Vision stellt den Zustand von Gottes Gemeinde in den letzten Tagen dar. Sie dürfen im Glauben sehen, was im himmlischen Heiligtum vor sich geht. »Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar.« (Offenbarung 11,19) Wenn sie im Glauben ins Allerheiligste gehen und Jesu Dienst im himmlischen Heiligtum sehen, stellen sie fest, dass sie eine Gemeinde mit unreinen Lippen sind … Doch wenn sie wie Jesaja den Eindruck annehmen, den der HERR auf ihre Herzen machen möchte und sich vor Gott demütigen, dann gibt es für sie Hoffnung. Der Bogen der Verheißung steht über dem Thron, und was für Jesaja getan wurde, wird auch für sie getan werden. – Review and Herald, 22. Dezember 1896

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